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Zeitmaschine erfolgreich gelandet! Kinder reisten mit „Pinsel und Pauke“ durch die Epochen

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Auf eine farbige und klingende Zeitreise durch 1500 Jahre der europäischen Musik- und Kunstgeschichte konnten sich Grundschulkinder am Samstag, den 27. November 2021 im POWWOW Music – House in Niedershausen begeben.

Bilder:

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Unter dem Motto „von der Vogelweide bis Stockhausen“ startete das von dem Löhnberger Künstler Omar Altawil (Kunstarche) initiierte und in Kooperation mit der Musikschule POWWOW durchgeführte Projekt mit dem bekanntesten Minnesänger und der Buchmalerei des Mittelalters - weiter durch Renaissance, Barock, Wiener Klassik, Romantik und endete in der Moderne bei Picasso und den atonalen Soundexperimenten von Karlheinz Stockhausen. In Kinoatmosphäre verfolgten die Kinder gespannt und wissbegierig auf über 100 Folien der Multimediashow die einzelnen Stationen auf der großen Leinwand.

Mit Schalmei, Sackpfeife, Knicklaute, Pauke über Orgel, Cembalo, E-Piano bis Drum Set konnten sie die Entwicklung der jeweils typischen Instrumente sehen. Von der Erfindung der Notenschrift durch den Mönch Guido von Arezzo über Choräle, Madrigale, Motetten, Streichquartett, Sinfonie Orchester bis zum Jazzensemble gab es Einblicke in verschiedene Musik- und Besetzungsformen.

Es wurde klar, dass Kunstwerke Geschichte erzählen

So bewunderten die Kinder die großen Renaissancekünstler und staunten bei Michelangelos wohl bekannteste Skulptur der Kunstgeschichte, dem „David“ und dem Blick an die faszinierenden Deckengemälde der Sixtinischen Kapelle in Rom. Viel zu lernen gab es auch über das geheime Lächeln von da Vincis „Mona Lisa“. Im goldenen und verschnörkelten Barock wurde nicht nur die üppige Mode bestaunt, sondern mit Bachs Orgelwerken und Händels Halleluja auch die ausgelassene Musik. In der Wiener Klassik ging es dann natürlich um die drei ganz Großen: Haydn, Mozart und Beethoven und den Fragen, wie kam es zur Deutschen Nationalhymne, was machte Mozart zum Wunderkind und wie konnte Beethoven völlig taub noch Meisterwerke wie die „Ode an die Freude“ komponieren?
In der Romantik trat mit Clara Schumann, neben Schubert, Chopin und Robert, ihrem Ehemann, eine bedeutende Musikerin und Komponistin in Erscheinung, die es später sogar auf den 100 D-Mark-Schein schaffte.
Dass sich der Klang und die Lautstärke der Musik nach Erfindung der Elektrizität stark veränderten, war auch unbestritten.
Jede Epoche schloss mit einem Video über einen berühmten Maler ab und der Anweisung ein eigenes Kunstwerk, zu schaffen. So hieß es: ran an die Stiftpaletten mit über 150 Farbtönen. Und mit Mönchsgesängen im Hintergrund entstanden ideenreiche „Initiale“ im mittelalterlichen Stil.
Ganz à la Arcimboldo, dem italienischen Maler der Spätrenaissance wurden aus einer Vorlage Gemüse und Früchte ausgeschnitten und zu lustigen und phantasievollen Porträts zusammengeklebt. Nach dem spanischen Barockmaler Diego Velázquez konnte im “Freestyle“ die berühmte Prinzessin Margarita gemalt werden. Abschließend war bei einem Doppelgesicht im Stil von Picasso das Abstrakte gefragt und die Farbstifte tanzten wieder zur Musik.

Neben einer Teilnehmerurkunde präsentierten die Kinder nach fast sechs Stunden stolz ihre Kunstwerke und begrüßten ihre Eltern mit Zitaten wie „Mittelaltermusik find ich schön“ oder „die Gemälde vom Barock sind viel besser als Picasso“.

Das Projekt wurde vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst im Rahmen des Programms „Landkulturperlen“ gefördert und konnte gebührenfrei angeboten werden. Aufgrund der aktuellen Gegebenheiten durfte die Veranstaltung nur im kleinen Kreis stattfinden. Da aber schon jetzt hohe Nachfrage herrscht, soll die Zeitmaschine in hoffentlich naher Zukunft wieder an den Start gehen. Dank an alle teilnehmenden Kinder, IHR wart ein tolles und sehr kreatives Team.

Ein herzliches Dankeschön geht auch an den Verein der „Freunde und Förderer der Löhnberger Musikschule e.V.“ für die Anschaffung eines mobilen Beamers, der sich nun auch auf weiteren Einsatz freut.

Kerstin Jackson, Leiterin Musikschule POWWOW

Land Kultur Perlen LKB HessenHesisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst